Energieeffizienzklasse vom Haus berechnen & verbessern: So funktioniert’s
Bist du auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus – egal, ob zur Miete oder zum Kauf – wirst du schnell mit der Energieeffizienzklasse der Immobilie in Berührung kommen. Die Klassen von A bis H beschreiben, wie energieeffizient ein Haus ist, wie hoch also der Energiebedarf oder -verbrauch pro Quadratmeter und Jahr ist. Um herauszufinden, wie hoch deine Energiekosten liegen, benötigst du Informationen zur Energieeffizienzklasse – je besser die Klasse, desto weniger zahlst du. Wie wird die Energieeffizienzklasse von Gebäuden jetzt aber berechnet? Wie unterscheidet sie sich von der von Elektrogeräten? Und wie ist es möglich, die Energieeffizienzklasse zu verbessern? Hier findest du Einblicke und Tipps.
Die möglichen Energieeffizienzklassen vom Haus im Überblick
Die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes beschreibt seinen Energieverbrauch oder -bedarf und damit seine Energieeffizienz in übersichtlicher Weise. In der Regel findest du den Wert der Endenergie im Energieausweis. Er beschreibt, wie viel Energie pro Jahr für einen Quadratmeter notwendig ist, um ihn auf Normtemperatur zu erwärmen. Du kannst so einschätzen, wie hoch deine Energiekosten sein werden, sollst aber auch dazu animiert werden, das Haus energiesparend zu sanieren oder einen Neubau direkt energieeffizient zu errichten. Die Energieeffizienzklassen reichen bei Häusern von A+ bis H – A+ ist dabei die beste Klasse, H die schlechteste. In dieser Tabelle siehst du, welche Endenergie welcher Energieeffizienzklasse zugeordnet wird und wie hoch die Energiekosten pro Quadratmeter Wohnfläche sind.
So lassen sich die Energieeffizienzklassen von Gebäuden berechnen
Die Energieeffizienzklasse deines Hauses kannst du ermitteln, indem du deinen Endenergieverbrauch oder den Endenergiebedarf berechnest.
- Endenergieverbrauch: Für die Berechnung deines Endenergieverbrauchs benötigst du deine Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre. Dann bildest du den Mittelwert aus ihnen und teilst ihn durch die Wohnfläche des Hauses:
Endenergieverbrauch in kWh/(m²a) = (Energieverbrauch Jahr A in kWh + Energieverbrauch Jahr B in kWh + Energieverbrauch Jahr C in kWh / 3) / Wohnfläche in m2
- Endenergiebedarf: Während der Endenergieverbrauch stark abhängig von deinem Heizverhalten und in Bezug auf Warmwasser der Anzahl an Personen im Haushalt ist, ermittelst du im Endenergiebedarf den Bedarf an Wärmeenergie, die notwendig ist, um bei -14 °C Außentemperatur im Innenbereich die Normtemperatur zu erreichen. Hierfür benötigst du die Heizlast des Hauses:
Endenergiebedarf in kWh/(m²a) = Heizlast in kW / Wohnfläche in m2
Wie du die Energieeffizienzklasse deines Hauses verbessern kannst
Um dein Haus energieeffizienter zu machen, kannst du verschiedene Maßnahmen treffen. Einerseits ist es sinnvoll, den Wärmeabfluss nach außen zu reduzieren. Möglich ist das durch Isolierung und Dämmung verschiedener Bereiche im Gebäude, beispielsweise:
Fenster
Dach
Fassade
Keller
In Dach und Fassade können beispielsweise ergänzende Dämmmaterialien verbaut werden, noch einfach verglaste Fenster kannst du gegen energieeffiziente Fenster mit Dreifachverglasung austauschen.
Außerdem bietet sich der Umstieg auf energieeffiziente Wärmeerzeugung an. Beispielsweise kann eine moderne Heizung mit Brennwerttechnik Abgase zurückführen und erneut zur Energiegewinnung nutzen. Zudem sind Wärmepumpen in Kombination mit einer Fußbodenheizung und PV-Anlage inzwischen ein beliebter Weg zur Steigerung der Energieeffizienz. Du unterstützt so die Energiewende und hast gleichzeitig durch entsprechende Stromtarife die Möglichkeit, bares Geld zu sparen: Ein smarter Stromtarif für deine Wärmepumpe sorgt dafür, dass die Betriebszeiten in kostengünstigen Zeiten liegen, in denen viel Energie erzeugt wird. Du profitierst dann von den Preisschwankungen am Strommarkt und sparst bis zu 15 Prozent deiner Stromkosten.
Tipps & Tricks
Tipps zum Energiesparen durch energieeffiziente Geräte
Energieeffizienzklassen gibt es nicht nur für Gebäude, sondern auch für Elektrogeräte. Statt Energie für die Wärme- und Warmwassererzeugung benötigen diese einfach Strom für ihren Betrieb. Aber auch hier gibt es maßgebliche Unterschiede im Stromverbrauch, die in Effizienzklassen von G bis A+++ abgebildet werden. G ist dabei die schlechteste Effizienzklasse, A+++ die beste. Beim Neukauf solltest du darauf achten, mindestens Klasse A zu wählen. In einigen Bereichen wie bei Kühl- und Gefrierschränken gibt es sogar seit 2012 die Mindestanforderung der Energieeffizienzklasse A+. Je effizienter deine Geräte sind, desto geringer ist dein Stromverbrauch und sind damit auch deine Energiekosten – du kannst durch den Ersatz der Geräte langfristig und nachhaltig sparen. Damit du die besten Geräte für dich auswählen kannst, haben wir dir einige Strom sparen Tipps zusammengestellt.
Kühlschrank
Beim Kühlschrank solltest du darauf achten, dass du nur die Größe kaufst, die du wirklich benötigst. Einerseits ist bereits der grundlegende Energiebedarf bei größeren Geräten höher, andererseits sind die Geräte ineffizienter, wenn sie nicht gefüllt sind. Auch zusätzliche intelligente Features erhöhen den Stromverbrauch.
Gefrierschrank
Bei Gefrierschränken handelt es sich in der Regel bei den Geräten um die energieeffizientesten, die manuell abgetaut werden müssen. Hier ist allerdings ein regelmäßiges Abtauen wichtig, da durch das angesammelte Eis nicht nur dein Platz kleiner wird, sondern auch der Energieverbrauch steigt. Auch hier gilt: Kaufe nur die Größe, die du wirklich benötigst, da auch Gefrierschränke am effizientesten sind, wenn sie gefüllt sind.
Waschmaschine
Bei Waschmaschinen gilt der gleiche Tipp wie bei Kühl- und Gefrierschränken: Volle Maschinen sind energieeffizienter als leere oder auch übervolle. Zusätzlich gelten vor allem die Eco-Programme zwischen 40 und 60 Grad als maximal energieeffizient. Kaufe auch hier entsprechend ein Gerät, das deinem Bedarf entspricht.
Ist es wirklich sinnvoll, in die Verbesserung der Energieeffizienzklasse im Haus zu investieren?
Viele Eigenheimbesitzer sehen in der Verbesserung der Energieeffizienz ihres Hauses im ersten Moment vor allem die Kosten. Die Investition ist jedoch gleich aus mehreren Gründen lohnenswert.
- Finanzielle Vorteile: Durch Maßnahmen zur Dämmung oder ähnlichem steigerst du nicht nur die Energieeffizienz des Hauses, sondern sparst Geld in deinen laufenden Kosten. Denn dein Energieverbrauch sinkt. Bei einer neuen Wärmepumpe profitierst du beispielsweise zusätzlich von einem günstigen Wärmepumpentarif und eine eigene PV-Anlage senkt deine Stromkosten durch die Eigenproduktion zusätzlich.
- Auswirkungen auf die Umwelt: Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Modernisierst du dein Haus und benötigst danach weniger Energie, nimmst du damit einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Außerdem unterstützt du die Energiewende durch PV-Anlage oder Wärmepumpe.
- Förderung: Im GEG 2024 sind zahlreiche Optionen zur Förderung für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz festgesetzt, von denen du bei deinen Modernisierungen profitieren kannst. Auch vergünstigte Finanzierungen wurden im Zuge der Novelle beschlossen. Wir haben dies in unserem Artikel über Wärmepumpen Förderung 2024 besprochen.
Fazit
Schaffe positive Effekte auf die Umwelt und deinen Geldbeutel, indem du die Energieeffizienzklasse deines Hauses im Blick hältst und verbesserst
Ob du auf der Suche nach einem Haus oder einer Wohnung bist oder dir Gedanken machst, ob eine Sanierung sinnvoll ist – die Berechnung der Energieeffizienzklasse bildet eine zentrale Entscheidungsgrundlage. Je besser die Energiewerte, desto klimafreundlicher ist das Gebäude und desto schonender sind auch Heizen und warmes Wasser für deinen Geldbeutel. Verbesserst du die Energieeffizienz im Gebäude, hat also nicht nur die Umwelt etwas davon, sondern auch deine Haushaltskasse. Kombiniert mit smarten Stromtarifen kannst du das Maximum aus der Modernisierung deines Hauses herausholen.